Vier Jahre mit Fukushima

Andreas Höltke

Die Atomruine Fukushima ist auch vier Jahre nach der Katastrophe ein Ort der fürchterlichen Superlative. 7000 Arbeiter kämpfen weiterhin täglich damit, die Folgen der Katastrophe auf der Anlage zu bewältigen. Schon während der Katastrophe gab es Vorwürfe, die Leiharbeiter im AKW Fukushima würden schlecht behandelt oder ausgebeutet. Diese Zustände scheinen nicht besser, sondern schlimmer geworden zu sein, wie eine Umfrage des Betreibers Tepco selbst ergab. Vor allem das System der Sub-Unternehmer, die teilweise zu Yakuza-Gangstergruppen gehören, stand in der Kritik. Teilweise werden die Leih- und Zeitarbeiter über bis zu zehn Firmen weiterverliehen. Angeheuert werden auch Obdachlose. Doch diese illegalen Zustände bei der Beschäftigung von Leih- und Zeitarbeitern im AKW Fukushima halten weiter an. Betreiber Tepco veröffentlichte jetzt die Ergebnisse einer eigenen Umfrage unter 6.600 solcher Arbeiter. Danach erhalten 30 Prozent von ihnen ihr Geld von einer anderen Firma als von der, mit der sie den Vertrag geschlossen haben.

Eine der schwierigsten Aufgaben in Fukushima ist die Beseitigung der geschmolzenen Reaktorkerne. Die Arbeiten dazu sollten ursprünglich 2020 beginnen. Jetzt peilt Tepco 2025 an. Die Brennstäbe in den Reaktoren eins bis drei schmolzen bei dem Super-GAU ganz oder teilweise und fraßen sich in den Boden der Reaktordruckbehälter, wo sie sich vermutlich mit dem Stahl und dem Beton der Schutzhülle zu einer hoch radioaktiven Masse vermischten.

Auf jeden Fall ist die Fukushima-Sanierung ein Jahrhundertprojekt, welches nur ein Fazit zulässt:

Atomtechnologie und Atomkraft NEIN DANKE