Ulrich Adler soll Bürgermeister werden!

Andreas Höltke

Die Wahl für Adler fiel einstimmig aus: »Wir wollen eine solidarische Stadt in einer lebenswerten Umwelt«, schwor der gelernte Stadtplaner die Genossinnen und Genossen auf das Motto für den bevorstehenden Wahlkampf um das Bürgermeisteramt ein. Vor allem seien jene Menschen in das gesellschaftliche Leben zu integrieren, die ausgeschlossen sind. »Denn Nur weil es der Wirtschaft gut geht, kommt dies bei den Menschen noch lange nicht an.« Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes, gibt es immer mehr armutsgefährdete Erwerbstätige. Zudem ist das Bruttosozialprodukt um ein Drittel gestiegen, Einkünfte jedoch allenfalls gleich geblieben oder gesunken. Leiharbeit gilt es zu stoppen und für eine gerechte Umverteilung von Arbeit zu sorgen. Eine verbesserte Pflege für bedürftige Menschen sowie bezahlbarer Wohnraum und Energieversorgung zu fairen Preisen sind ebenfalls zentrale Anliegen. Ulrich Adler: »Vor einem Jahr hat der Rat der Stadt Löhne beschlossen, dass die Verwaltung die Rechtmäßigkeit der Erhöhung von Gaspreisen des Gasversorgers Westfalica prüfen soll. Bis heute ist nichts passiert. Schuld daran ist vor allem der Personalmangel in der Verwaltung. Mehrere Hunderttausend Euro gehen so der Stadt verloren. Wichtige Gelder für nötige Investitionen fehlen. Auch 680   000 Euro vom Bund sollen dafür nicht eingesetzt werden. Und für Investitionen gibt es in der Stadt Bedarf genug: Dringend muss die Sicherheitslage am Bahnhof durch zusätzliches Personal verbessert werden. Dort fühlen sich viele Frauen und Männer nicht mehr sicher und haben Bedenken, auszusteigen. Zudem erstickt Löhne im Autoverkehr, viele Straßen und Radwege sind beschädigt. «
Die Arbeit im Stadtrat mit außerparlamentarischer Opposition verknüpfen – darin sieht Ulrich Adler ein großes Potential für DIE LINKE, und dazu zählen auch Bürgerbegehren. »Mehrere Familien haben gegen die Gaspreise von Westfalica auf privatem Wege erfolgreich geklagt, betont Adler, »darunter auch meine eigene«. Widerstand und aktiver Gestaltungswille in der Politik lohnen sich. Die Sparpolitik darf nicht das Nonplusultra sein. Probleme darf man nicht aussitzen. Man muss sie anpacken.

Ulrich Adler (61) ist verheiratet und hat zwei Kinder. Nach seiner Schulzeit absolvierte er zunächst eine Ausbildung zum Ingenieur mit dem Schwerpunkt Stadtplanung. Heute ist Adler, der in Löhne lebt, auf dem Wittekindshof in Volmerdingsen als Fachkraft für Arbeit und Berufsförderung in einer Werkstatt beschäftigt. In der Kommunalpolitik engagierte er sich zunächst von 1972 bis 1990 in der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP). Von 1989 an war er für die Wählergemeinschaft »Bunte Liste« aktiv, für die er von 1990 an auch im Stadtrat vertreten war. Seit 2009 kämpft er im Löhner Stadtrat im Namen der Partei DIE LINKE für ein besseres Miteinander.