Linke fordert neue Regeln für sportliche Megaereignisse
"Viele Millionen Menschen haben die Olympischen Winterspiele in
Sotschi mit Spannung verfolgt und sich über die Leistungen der
Sportlerinnen und Sportler gefreut.", so Annette Groth. "Dass diese
sportlichen Megaereignisse mit massenhaften Menschenrechts-
verletzungen und der Zerstörung der Umwelt verbunden sind, wird
dabei oft vergessen. Die am Bau der Stadien, Hotels und Infra-
struktureinrichtungen für die Olympischen Spiele beteiligten
Arbeiterinnen und Arbeiter aus den zentralasiatischen Staaten wurden
in vielen Fällen ihrer Rechte beraubt." Weiter Inge Höger: "Das IOC
schert sich bei der Vergabe der Spiele nicht um Menschenrechte. Für
die ausrichtenden Staaten ist Olympia ein Statussymbol, dem sie alles
andere unterordnen. Olympiaden sind Geldverschwendungsmaschinen auf
Kosten der Armen. Mit demokratischen, sozialen oder ökologischen
Maßstäben ist das nicht vereinbar. Viele Tausende Menschen werden
vertrieben, die Arbeitsbedingungen sind menschenverachtend.
Ohne Rücksicht auf Verluste wird in die Natur eingegriffen. Der
olympische Gedanke ist zu einer Karikatur verkommen: Statt ein
Symbol des friedlichen Zusammenlebens zu sein, werden die Spiele
unter militärische Absicherung gestellt.
Und nicht nur das: Ein großer Teil des deutschen Sportkaders wird
von der Bundeswehr gesponsert. Sportsoldaten sind nicht geeignet,
um die Idee des Friedens in die Welt zu tragen. Wir wollen friedliche
olympische Spiele und eine Zivilisierung der Sportförderung!"
Annette Groth bekräftigt: "Das IOC muss endlich Verantwortung für
die Einhaltung der Menschenrechte bei solchen Großveranstaltungen
übernehmen und dies in den Verträgen mit den Ausrichterstaaten
verbindlich festlegen. Wenn die großen internationalen Sportverbände
wie IOC oder FIFA nicht in der Lage sind, die Einhaltung der
Menschenrechte bei solchen Großereignissen sicherzustellen, muss
hierfür eine internationale Überwachung, z.B. durch die ILO,
verbindlich geregelt werden. Sportgroßereignisse sind schon lange
hochprofitable kommerzielle Veranstaltungen. Die austragenden
Verbände wie das IOC oder die FIFA müssen endlich Steuern auf
ihre riesigen Gewinne bezahlen. Es gibt keinen Grund, warum das Risiko
alleine bei den Austragungsländern liegen soll."