Kundgebung der LINKEN Frauen zum Internationalen Frauentag 2023

Häufig wird gesagt, dass in der heutigen Zeit Frauen gleichberechtigt seien und die gleichen Chancen hätten wie Männer. Wenn wir genauer hinschauen, zeigt sich ein anderes Bild. Am 7. März war der Equal-Pay-Day – das ist der Tag an dem Frauen genau so viel verdient haben wie Männer im vergangenen Jahr. Frauen bekommen im Durchschnitt nach wie vor 18 Prozent weniger Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit. Frauen arbeiten vom 1. Januar an 66 Tage umsonst um den gleichen Verdienst zu erzielen wie Männer im Jahr 2022.

Wir fordern existenzsichernde Einkommen in allen Berufen und einen Inflationsausgleich in den aktuellen Tarifrunden! DIE LINKE unterstützt die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst und die Forderung nach 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat!

Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit und in Minijobs. Frauen bekommen aufgrund der niedrigen Bezahlung, von Teilzeit und Minijobs geringerer Renten. Altersarmut von Frauen ist vorprogrammiert.

Wir fordern die Abschaffung der Steuerklasse V und Sozialversicherung für alle Jobs ab der ersten Stunde!

Die Betreuungszeiten in Kitas und Schulen passen häufig nicht zu den Arbeitszeiten von Eltern. Carearbeit und Kinderbetreuung werden immer noch als Frauensache abgetan. So summieren sich die Benachteiligungen. Schon lange wünschen sich Männer und Frauen in Umfragen eher eine Arbeitszeit um die 30 Stunden in der Woche. Frauen wie Männern brauchen die gleichen Möglichkeiten, erwerbstätig zu sein und gleichzeitig Verantwortung für Familie und Hausarbeit zu übernehmen und auch noch Zeit für Kultur und Politik zu haben.

Wir fordern Arbeitszeiten, die zum Leben passen! Die Umverteilung von Sorgearbeit. Flächendeckend Ganztagskitas –und -schulen!

In Kitas, Schulen, Krankenhäusern und in der Pflege arbeiten viele Frauen. In allen Bereichen, in denen überwiegend Frauen arbeiten, wird die Arbeit schlechter bezahlt als in sog. Männerberufen.

Und es fehlt an Personal in den sozialen Bereichen der öffentlichen Daseinsvorsorge. Der öffentliche Dienst wird seit Jahren ausgetrocknet. Privat vor Staat war die Devise von ThinkThanks wie Bertelsmann und Co in der Politikberatung. Für Konzerne und Milliardäre wurden die Steuern gesenkt. Das Geld fehlt an allen Ecken in öffentlichen Verwaltung. Aber die Bundesregierungen denken nicht daran, endlich die Erbschaftssteuer gerechter zu gestalten oder die Vermögenssteuer wieder zu erheben.

Wir fordern gut finanzierte öffentliche Dienstleistungen!

Vermögenssteuer und Steuern auf Extraprofite!

In Deutschland leben heute etwa gleich viele Frauen und Männer mit Migrationshintergrund. Viele Frauen mit Fluchterfahrung haben Kinder und verbringen einen großen Teil ihrer täglichen Zeit mit der Betreuung ihrer Kinder und Arbeiten im Haushalt. Geflüchtete Frauen mit Kleinkindern haben Schwierigkeiten beim Zugang zu Integrationskursen. Sie bekommen häufiger keinen Betreuungsplatz für ihre Kinder. Oder aber sie werden auf dem deutschen Sklavenmarkt in der Prostitution oder anderen menschenunwürdigen Beschäftigungsverhältnisses ausgebeutet.

Wir fordern gleiche Rechte für alle Frauen und den Zugang zu menschenwürdigen Arbeits- und Lebensbedingungen!

Seit Jahrzehnten kämpfen Frauen für das Recht auf Abtreibung. Noch immer steht Abtreibung nach dem § 218 unter Strafe. Und da wo nach den gesetzlichen Vorschriften eine straffreie Abtreibung möglich wäre, fehlt es an Ärzten und Ärztinnen, die den Abbruch durchführen.

Wir fordern, das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung und die Abschaffung des Strafparagrafen 218. Wir brauchen Ärztinnen, die uns dabei unterstützen.

Wir wollen Gleichberechtigung für alle Menschen egal ob mit oder ohne Migrationshintergrund!