Gewalt gegen Frauen und Mädchen stoppen! Für eine sichere Finanzierung von Frauenhäusern!

Eva Peseke

Das es auch im Jahr 2016 bitter notwendig ist auf die bestehenden Probleme aufmerksam zu machen, zeigt die aktuelle Auswertung über Gewalt in Paarbeziehungen des Bundeskriminalamtes (BKA). Diese erst kriminalstatistische Auswertung des BKA über Gewalt in Paarbeziehungen bestätigt: Meist sind es Frauen (82%), die von Partnergewalt betroffen sind.


Fast die Hälfte von ihnen lebte zum Tatzeitpunkt mit dem Täter in einem Haushalt (49%). Bundesweit müssen nahezu 36.000 geschlagene, getretene, gedemütigte und anderweitig misshandelte Frauen und Kinder in Frauenhäusern Zuflucht suchen. Etwa 9.000 Betroffene finden jährlich keine Zuflucht in einer geschützten Unterkunft. Besonders in den Ballungszentren fehlen Frauenhausplätze. 
 
„Die erschreckenden Zahlen des BKA belegen die Notwendigkeit zwingenden Handelns“ erklärte Inez Deja vom Kreisverband der LINKEN in Herford.
 
Auch bei den geflüchteten Frauen, die in Unterkünften leben, wird die Bundesrichtlinie dem Anspruch eines Gewaltschutzes und der EU-Aufnahmerichtlinie nicht gerecht. Abschließbare Toiletten und getrennte Duschen gehören nicht zum Standard der Unterkünfte. Durch die Residenzpflicht ist der Schutz von Gewaltopfern häufig nicht zu gewährleisten.
 
DIE LINKE fordert bereits seit Jahren einen Rechtsanspruch auf einen Platz im Frauenhaus, sowie flächendeckende Standards und die sichere Finanzierung als Pflichtaufgabe. 
 
Kreissprecherin und MdB Inge Höger betonte: „ In vielen Kommunen, wie auch hier bei uns in Herford, steht die Finanzierung der Frauenhäuser auf wackligen Boden und jedes Jahr müssen Sie auf Neue um ihre Finanzierung kämpfen. Es gibt seit vier Jahrzehnten Betroffenheitsbekundungen der Politik, jedoch keine Klärung der erforderlichen Finanzierung.“
 
DIE LINKE Herford beteiligte sich wie jedes Jahr an der internationalen Fahnenaktion von TERRE DES FEMMES. So wehten am 25. November weltweit die Fahnen, um auf die Gewalt an Frauen und Mädchen solidarisch aufmerksam zu machen. 2016 heißt der Titel des Schwerpunkt-Themas „Tür auf!“. Es soll den Fokus auf die Gewalt, die hinter verschlossenen Türen, zumeist denen des eigenen Zuhauses, stattfindet lenken.