Antrag zu: "Blumen für Stukenbrock"

Ulrich Adler


 

An den

Bürgermeister der Stadt Löhne

Herrn Heinz-Dieter Held

 

Antrag an den Rat der Stadt Löhne:

 

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Held,

 

Die Linke bringt folgenden Antrag zur Abstimmung im Rat ein:

 

„Der  Rat der Stadt Löhne ruft angesichts eskalierender Kriege in Europa und der Welt die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Löhne dazu auf, sich an der Mahn- und Gedenkveranstaltung  am 6. September in Stukenbrock-Senne zu beteiligen.“

 

Begründung:

 

Der Antikriegstag 2014 ist brennend aktuell und benötigt aktive Zivilcourage von allen Bürgerinnen und Bürgern.

Unten der Aufruf:

 

Antikriegstag 2014 - Mahn- und Gedenkveranstaltung am 6. September in Stukenbrock-Senne

Sowjetischer Soldatenfriedhof Stukenbrock-Senne, Senner Straße

Sonnabend, 6. September
14.00 Uhr Friedhofsführungen
15.00 Uhr Kranzniederlegung

Gedenkansprachen:
Roman Franz Landesverband Deutscher Sinti und Roma NRW
Lühr Henken Berliner Friedenskoordination
Arno Klönne Soziologe Paderborn

Das Jahr 2014 hat viele Gedenktage. Dazu gehört besonders die Erinnerung an den Beginn des I. Weltkrieges vor 100 Jahren und des II. Weltkrieges vor 75 Jahren.
Nie darf vergessen werden, wie viel Leid und Elend der Menschheit mit diesen Kriegen angetan wurde. Das „Nie wieder Krieg und Faschismus“ von 1945 sollte als stete Mahnung an die Überlebenden und die kommenden Generationen verstanden werden.
1990 schien der Kalte Krieg zwischen West und Ost friedlich beendet zu sein. Die Gegenwart zeigt, dass das nicht von allen Beteiligten so gesehen wurde. Die NATO erweiterte entgegen der damaligen Erwartungen ihren Einfluss nach Osten. Ihre Truppen stehen heute an den Grenzen Russlands. Eine beispiellose Einmischung von Politikern der USA und der EU in die inneren Angelegenheiten der Ukraine und das Streben nach Eingliederung dieser ehemaligen Sowjetrepublik in die Strukturen der EU sieht Russland offenbar als Bedrohung. Nicht gegen, sondern nur mit Russland ist der Friede in Europa zu sichern. Die deutsche Außenpolitik sollte das als ehernen Auftrag aus der Geschichte vorleben!
Es darf nie vergessen werden, das die Völker der damaligen UdSSR für die Befreiung Europas und Deutschlands von der Naziherrschaft über 20 Millionen Tote zu beklagen hatten. Dazu gehören auch die 65.000 im Lager 326 VI-K in Stukenbrock von Deutschen zu Tode gequälten sowjetischen Kriegsgefangenen, die in der Erde des heutigen Sowjetischen Soldatenfriedhofs ruhen.
In der Zeit des Kalten Krieges ließ die CDU- NRW Landesregierung 1954 die Glasplastik, die eine rote Fahne symbolisierte, von dem Denkmal auf dem Friedhof entfernen. Das Denkmal hatten die Überlebenden für ihre toten Kameraden errichtet. Die rote Fahne war ihr Symbol des Sieges über Hitlerdeutschland.
Bis heute wurde, trotz erklärter Absicht der Landesregierung, das Denkmal in seiner ursprünglichen Form wieder herzustellen, nichts dergleichen getan. Die Feindbilder aus der Zeit des Kalten Krieges sind offenbar bis heute nicht überwunden. Dieses Verhalten widerspricht den Absichtserklärungen führender deutscher Politiker.
Wir fordern:

  • Schluss mit dem Kalten Krieg gegen Russland!
  • Deutsche Außenpolitik muss Friedens- und Entspannungspolitik sein!
  • Ob in Syrien oder der Ukraine: Alles ist zu tun für friedliche Konfliktlösungen!
  • Rüstungsexporte stoppen, denn Rüstung begünstigt Kriege!
  • Keine Modernisierung der USA- Atomwaffen, sondern ihren Abzug!

UND SORGET IHR, DIE IHR NOCH IM LEBEN STEHT, DASS FRIEDEN BLEIBT, FRIEDE ZWISCHEN DEN MENSCHEN, FRIEDE ZWISCHEN DEN VÖLKERN!

In diesem Sinne laden wir ein zu einer Mahn- und Gedenkveranstaltung zum Antikriegstag am Sonnabend, dem 6. September 2014 auf dem Sowjetischen Soldatenfriedhof in Stukenbrock.
Arbeitskreis Blumen für Stukenbrock e.V.