Termindetail

Kranzniederlegung und Gedenkveranstaltung “Heiko Ploeger”

Ort: Herford, Herford, Friedhof Ewiger Frieden
Veranstalter: Kuratorium „Erinnern – Forschen – Gedenken“ Herford

Heiko Ploeger erlernte den Beruf des Maschinenschlossers. Als 17-jähriger meldete er sich im Ersten Weltkrieg freiwillig zur Marine.

Mit dreißig Jahren kam er nach Herford und heiratete Henny Niederbeckmann. Vermutlich auf Grund des Einflusses seiner Frau, welche aus einer sozialdemokratischen Familie stammte, wurde er 1928 Mitglied der SPD und des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes.

Heiko Ploeger engagierte sich in der Partei gegen den Nationalsozialismus. Noch vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten verteilte er zusammen mit seiner Frau und anderen in Herford Flugblätter und brachte Wandinschriften an. Dieses setzte er nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten fort. Vermutlich geschah die Verteilung von Flugblättern innerhalb einer konspirativen Gruppe von Sozialdemokraten und Kommunisten, da die Ploegers eng mit ihrem kommunistischen Nachbar Willi Osterhagen befreundet waren. Ploeger arbeitete seit 1928 in den Dürkopp Adler-Werken in Bielefeld, dort agitierte er in einer Gruppe von ca. acht Personen gegen den Nationalsozialismus und verwendete dabei Informationen, welche er aus dem Hören von BBC und anderen Feindsendern gewonnen hatte.

Heiko Ploeger wurde am Abend des 18. Januar 1944 zeitgleich mit anderen in seiner Wohnung in Herford verhaftet und anschließend ins Polizeigefängnis nach Bielefeld gebracht. Am 15. September 1944 wurde Heiko Ploeger in Dortmund wegen Hochverrats hingerichtet, nachdem er zuvor vom Oberlandesgerichtes Hamm zum Tode verurteilt wurde. Seine letzten Worte an seine Frau waren: „Ich hoffe, dass ein freieres Deutschland für Euch entsteht. Ich habe dafür gestrebt und gelitten. Deutschland wird es anerkennen.“

Nach seiner Hinrichtung wurde er zusammen mit dem ebenfalls hingerichteten Gustav Höcker in einer Friedhofsecke in Dortmund verscharrt.

Nach dem Ende des Nationalsozialismus wurde die Leiche Heiko Ploegers nach Herford überführt und dort bei einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung von SPD und KPD beerdigt. Danach geriet er 40 Jahre in Vergessenheit, bis der DGB sich 1986 seiner wieder erinnerte. Eine Straße in Herford wurde nach Heiko Ploeger benannt. 1988 wurde der Heiko Ploeger Preis für Zivilcourage ins Leben gerufen. Dieser wurde bis 2010 alljährlich vergeben. 2010 entbrannte ein Streit um den potentiellen Preisträger, da der aussichtsreichste Kandidat von der CDU abgelehnt worden war. Seit 2012 findet stattdessen jedes Jahr zu seinem Todestag eine Gedenkveranstaltung an seinem Grab auf dem Friedhof zum Ewigen Frieden in Herford statt.
Die für sein Todesurteil verantwortlichen Richter waren nach dem Ende des Krieges weiterhin als Richter tätig.

 

Quelle: Wikipedia