Herford: Die LINKE unterstützt Demo gegen Abschiebung

Demo gegen Abschiebung laut und kraftvoll für Menschenrechte in Herford

Flüchtlinge retten - Solidarität zeigen !

Über 350 Menschen, darunter viele Betroffene, folgten mit bunten Transparenten, Fahnen und Schildern dem Aufruf von Dilan Yazicioglu , David Heuser und Adriano Bauer von der Linksjugend ['solid], um solidarisch gegen Abschiebungen zu demonstrieren. Mit dabei Linke aus dem Stadt- und Kreisverband Herford.

Dabei standen vor allem die vom Innenministerium aktuell geplanten Abschiebungen von Roma und Sinti in den Kosovo im Focus. In Deutschland sind davon über 10.000 betroffen. Menschen, die hier teilweise geboren sind oder schon Jahrzehnte hier leben und die von ihrer ursprünglichen „Heimat“ so gut wie nichts wissen.

Bei der Abschlusskundgebung auf dem alten Markt sprach Dilan Yazicioglu nochmals von der besonderen Verantwortung, die Deutschland gerade für diese Volksgruppen habe. Der Flüchtlingsaktivist Volker Maria Hügel mahnte die kommunalen Entscheidungsträger ihre Aufgabe ernst zu nehmen und endlich mutig für Menschenrechte und gegen die Weisungen des Innenministeriums einzutreten. Vor allem Bürgermeister Wollbrink müsse seine ''Glaubwürdigkeit als ein um Integration angeblich besonders bemühter Stadtvater'' gerade daran messen lassen, ob er sich nun solidarisch an die Seite seiner von Abschiebung bedrohten Bürger stellt.

Ein junger Mann, der 17 Jahre lang mit ungesichertem Status leben musste, berichtete über seine verzweifelte Situation, die Unmöglichkeit mit Duldung eine Ausbildung zu machen und ein normales Leben zu führen. Eine Gruppe Jugendlicher Künstler aus dem Jugendzentrum Tott rappte mitreißend mit authentischen Texten über ihre Lage als ewig Geduldete in der einzigen Heimat, die sie kennen.

Das Plenum Detmolder Antifagruppen, das mit ca. 25 Menschen angereist war, wies in einem Flugblatt auf die ''zynische Scheinheiligkeit der SPD“ hin, die die ''faktische Abschaffung'' des Asylrechts durch die Grundgesetzänderung von 1993 mitgetragen habe und nun als Unterstützer der Demo ihre eigene Asylpolitik kritisiere. Deutlich machten die Detmolder dies auch mit einem Transparent mit der ironischen Aufschrift „ Sorry, dass wir das Asylrecht abgeschafft haben, SPD“

Es war im Ganzen eine bunte und lautstarke Bekundung des Unmuts der Menschen in der Region über die menschenverachtende Flüchtlingspolitik der Entscheidungsträger in allen Gremien. Es wird nicht die Letzte gewesen sein !

Wir fordern von den Innenministern der Länder und des Bundes: Keine Abschiebungen von Roma oder anderen Minderheiten in den Kosovo!

Sofortiger Abschiebungsstopp!

Schutz und Asyl für ALLE! Bedingungsloses Bleiberecht für ALLE!