Stellungnahme der LINKEN im Kreis Herford zu der geplanten ICE-Trasse Bielefeld - Hannover

KV Herford

Angesichts von Umweltzerstörung und Klimawandel erscheint es aber völlig unverständlich, dass das Bundesverkehrsministerium Planungsvarianten für einen Neubau der ICE-Strecke von Bielefeld nach Hannover vorlegt, die geschätzte Kosten zwischen 4,5 und 5,9 Milliarden Euro beinhalten.

Erfahrungsgemäß werden die tatsächlichen Kosten wesentlich höher sein – Stuttgart 21 oder der BBR lassen grüßen. Und das alles um in 31 statt bisher in 48 Minuten von Bielefeld in Hannover zu sein.
Begründet wird dieser Neubau einer Schnellbahntrasse, auf der ein ICE 300 km/Std fahren kann, mit den geplanten Deutschlandtakt. Damit soll die Bahn-Infrastruktur massiv ausgebaut und die Fahrgastzahlen bis 2030 verdoppelt werden. Dies wurde im Bundesverkehrswegeplan beschlossen und gilt als Vorgabe für den Ausbau der Infrastruktur der Bahn. Es geht dabei nicht um den Ausbau von Nah- und Fernverkehr deutschlandweit mit optimalen Reiseverbindungen bis in die Regionen hinein, sondern um den Neubau einiger wenigen Schnellstrecken.


„DIE LINKE. im Kreis Herford lehnt dieses Vorhaben entschieden ab und fordert einen Ausbau des bestehenden Streckennetzes ohne einzelne Bahnhöfe wie z.B. Minden und Bückeburg abzukoppeln“, erklärt dazu die Kreissprecherin Inge Höger. „Ein Halbstundentakt wie ihn die Schweiz ohne Hochgeschwindigkeitsstrecken vormacht, ist wünschenswert und Neubaustrecken möglich.“
„Im Kreistag haben wir uns bereits erfolgreich dafür eingesetzt, die dort verabschiedete Resolution zu verschärfen und den Ausbau der Trasse statt des Neubaus zu bevorzugen“, so Fabian Stoffel, Vorsitzenden der Linksfraktion im Herforder Kreistag.
Und Inez Déjà, Fraktionsvorsitzende im Rat der Stadt Herford, ergänzt: „Wir brauchen dringend einen Ausbau von Nah- und Fernverkehr, aber ohne die mit den Neubauvarianten einhergehenden massiven Eingriffe in Natur und Landschaft. Diese Planungen aus dem Ministerium von Herrn Scheuer beinhalten eine wesentliche Naturzerstörung und wird die Akzeptanzfür die Bahn bei vielen Menschen, denen der Schutz der Umwelt, im Hinblick auf ihre Zukunft und die Zukunft ihrer Kinder und Enkel zunehmend wichtiger wird, nicht verbessern.“
Es wird sich zeigen ob Verkehrsministerium zusammen mit der DB auf Grund des großen Wiederstands von Bürgerinitiativen, Umweltverbänden und Politik, die Planung der neuen IC strecke aufgibt, oder mit fadenscheinigen Argumenten versucht ihr irrwitziges Vorhaben durchzupeitschen.--

Mit freundlichen Grüßen

Inge Höger

Sprecherin DIE LINKE. Kreis Herford