Die LINKE. Vlotho unterstützt WiduLand

KV HerfordSV Vlotho

Dazu Peter Kleint, Sprecher der LINKEN Vlotho:
„Wir unterstützen WiduLand zunächst einmal aus den bereits bekannten ökologischen Gründen. Zudem droht aber auch Demokratieverlust: Wir erinnern uns an den jahrzehntelangen Umsetzungsprozess der Erstellung der Nordumgehung um Bad Oeynhausen. Im Zusammenhang mit einer ICE- Trasse durch Wehrendorf werden Anwohner wohl nicht lange darauf setzen können, dass ihre Grundstücke vor Baggerschaufeln verschont bleiben werden. Solche und ähnliche Vorhaben haben immer schon Enteignungsverfahren zur Folge gehabt. Entsprechende Gesetzesgrundlagen (Anmerkung: z. B. das allgemeine Eisenbahngesetz) existieren
.   
Überdies hinaus beschäftigen wir uns in einer Arbeitsgruppe aber auch mit technischen Fragen sowie dem sog. Deutschlandtakt.“

Dazu Heiko König, Exter (Mitglied der Gesamtfraktion der LINKEN Vlotho):
„Die Trassenvariante durch Vlotho und Umgebung ist die teuerste. Der Aufwand für Tunnel und Brücken ist immens, der Schaden in der Natur unbeschreiblich und Vlotho würde in vielen Bereichen zerstört.

Als Rechtfertigung wird sehr oft die nur so mögliche Umsetzung des sogenannten Deutschlandtaktes genannt. Die Schweizer Bahn liefert das Vorbild für den Deutschlandtakt. „Was im Takt startet, das kommt im Takt an.“ Seit Mai 1982 verkehrt die Schweiz gänzlich „im Takt“. Dort kommt man aber bis heute ohne Hochgeschwindigkeitszüge (>200km/h) aus.

„Bahnfahren ist aktiver Klimaschutz.“ (Zitat Deutschlandtakt). In Deutschland gilt die Bahn als Synonym für vergleichsweise energieeffizientes und umweltschonendes Reisen. Effizienz, also Wirtschaftlichkeit, setzt Ergebnis und Aufwand ins Verhältnis. So genießt die Bahn die Sympathie der Politik und ist Pfeiler der Verkehrswende. 

Für Züge, die bis zu 200km/h auf vorhandener Trasse fahren, scheint das soweit richtig. Ein 100% Takt in Kombination mit 300km/h und Neubauten, hintertreiben aber dieses Konzept. Das liegt an der fehlenden Flexibilität. So lässt der Deutschlandtakt z. B. auch leere Züge- aus Gründen der Synchronisierung- zwischen Knotenpunkten fahren. Er erzeugt durch solche und ähnliche Übungen einen unangemessen hohen Energiebedarf nicht ausgelasteter Züge. Sogenannte Sprints auf vergleichsweise kurzen Distanzen und den damit verbundenen zunehmenden Luftwiderstand im > 200 km/ h- Bereich tragen ebenso zum Energiefraß bei.

Es liegt an dem Erfordernis der Umweltzerstörung durch den Trassenneubau durch Exter und Wehrendorf, an der Beeinträchtigung für Menschen und Natur durch Lärm und vielen weiteren nicht „eingepreisten“ volkswirtschaftlichen Nachteilen, die uns in der Gesamtfraktion der LINKEN Vlotho zum zivilen Widerstand, gemeinsam mit Widuland, anhalten.
 
Also, statt ihren Systemvorteil auszuhöhlen, sollte die Bahn ins vorhandene Netz investieren. In Klima- Lärm- und Umweltschutz und in die Gestaltung von bedarfsangemessenen Verbindungen.“

Rechtfertigt also die Umsetzung des Deutschlandtaktes Hochgeschwindigkeitszüge mit Trassenneubau durch Vlotho?

Nikolai Kinder, Sprecher der LINKEN Vlotho sagt: „Nein, statt ihren Systemvorteil auszuhöhlen, sollte die Bahn ins vorhandene Netze investieren, in Klima- Lärm- und Umweltschutz und in die Gestaltung von bedarfsangemessenen Verbindungen.“
Hans Schemel, Ratsherr, macht auf ein weiteres großes Gefahrenpotential bedingt durch einen Trassenbau durch Vlotho aufmerksam: „In Valdorf existieren 5 große Erdfälle. Beim letzten Erdfall in Bad Seebruch, ist ein großes Badehaus im Erdboden versunken. Die besondere geologische Formation ist für den Bau einer Hochgeschwindigkeitstrasse nicht geeignet. Durch eine Erdkrusten-Verschiebung liegt in Valdorf vom Bonstapel bis zur Stadt Vlotho das Horstgestein teilweise bis fast an der Oberfläche, darunter bzw. dadurch fließt eine salzhaltige Quelle. Alle erinnern sich sicherlich auch noch an die Schwierigkeiten der Gründungsarbeiten vom Minske Markt.
Sollte über dieses Gebiet die ICE-Trasse gebaut werden, sind größere Gebäudeschäden anzunehmen. Eine Verfestigung des Untergrundes in größerer Tiefe würde bedeuten, dass der unterirdische Quellenverlauf völlig verändert würde und z.B. auch der Jordansprudel in Bad Oeynhausen versiegen könnte.
Sollte die Deutsche Bahn trotzdem über einen Ausbau der ICE-Trasse über Vlothoer Gebiet nachdenken, sollten sie die vollumfängliche Haftung für Gebäude- und Personenschäden haben."

https://widuland.de/

Mit freundlichen Grüßen

Peter Kleint und Nikolai Kinder
Die Sprecher der LINKEN Vlotho