Anfrage zum Stand der Klimafolgenanpassung an die Kreisverwaltung
Sehr geehrter Herr Landrat Müller,
im Rahmen der Sitzung vom 13.12.2019 hat der Kreistag als Teil eines umfangreichen, von vielen
Fraktionen getragenen Antrags, die Erstellung eines Klimafolgenanpassungskonzepts beschlossen.
Anlässlich der kürzlich in Teilen Deutschlands erfolgten Flutkatastrophenereignisse und bezugnehmend
auf Darstellungen zu Risiken des Klimawandels in Deutschland, als Teil des vom Bundesministerium für
Bildung und Forschung geförderten Forschungsvorhabens „LoCobSS“, basierend auf Modellierungen
des Umweltbundesamtes, der Bundesanstalt für Gewässerkunde und des Deutschen Wetterdienstes,
möchte die Linksfraktion um die Beantwortung einiger Fragen zum Stand des
Klimafolgenanpassungskonzepts des Kreises Herford bitten.
Den Modellierungen des Forschungsvorhabens zufolge (einsehbar unter folgendem Link: https://klimarisiken.vislab.io/) befindet sich der Kreis Herford in einer Region mit kühlerem Klima. Dies geht einher
mit einer höheren Anzahl an Tagen mit Starkregen und Starkwind. Als Herausforderung wird hier vor der
Zunahme von Extremwetterereignissen und den dadurch erfolgenden Schäden gewarnt. Darüber hinaus
befindet sich der Kreis Herford im Verdichtungsraum Bielefeld. In Verdichtungsräumen konzentrieren
sich Gefahren für Schäden an Gebäuden und Infrastruktur, z.B. durch extreme Wetterereignisse. Durch
die hohe Bevölkerungsdichte in diesen Gebieten sind viele Menschen durch die Folgen betroffen.
Außerdem durchqueren mehrere Flüsse den Kreis Herford, wodurch Gebiete mit Hochwassergefahren
bestehen.
Entsprechend der Definition des Umweltbundesamtes
(https://www.umweltbundesamt.de/monitoringbericht-2015-das-handlungsfelder) werden in dem
Forschungsvorhaben Handlungsfelder für die Region benannt.
Die Linksfraktion bittet konkret um die Beantwortung folgender Fragen:
1. In welcher Phase der Umsetzung befindet sich das Klimafolgenanpassungskonzept des Kreises
Herford?
2. Welche Maßnahmen sieht das Klimafolgenanpassungskonzept im Handlungsfeld „Bauwesen“
vor?
3. Welche Maßnahmen sieht das Klimafolgenanpassungskonzept im Handlungsfeld
„Wasserhaushalt, -wirtschaft, Küsten- und Meeresschutz“ vor?
4. Welche Maßnahmen sieht das Klimafolgenanpassungskonzept im Handlungsfeld „Biologische
Vielfalt“ vor?
5. Welche Maßnahmen sieht das Klimafolgenanpassungskonzept im Handlungsfeld „Verkehr,
Verkehrsinfrastruktur“ vor?
6. Welche Maßnahmen sieht das Klimafolgenanpassungskonzept im Handlungsfeld „Industrie“ vor?
7. In Folge der kürzlich aufgetretenen Flutkatastrophen in Teilen Deutschlands wurde Kritik an der
mangelhaften Warnung der Bevölkerung geäußert. Auf welche Weise wird im Kreis Herford
sichergestellt, dass die Einwohner*innen rechtzeitig vor vergleichbaren Ereignissen gewarnt
werden?
Fabian Stoffel Kreissprecher DIE LINKE. Herford
Fraktionsvorsitzender DIE LINKE. im Kreistag